Schmerzen lindern

Schmerzen lindern und kontrollieren durch Hypnose 
 
Allgemeines zum Thema Schmerzen 
Der Schmerz ist erst einmal ein wichtiges Warnsignal. Er informiert uns, dass etwas mit unserem Körper oder unserer Seele nicht stimmt. Hätten wir kein Schmerzsystem, würden wir zum Beispiel nicht spüren, dass wir uns z.B. geschnitten haben. An diesem Beispiel sehen wir auch, welch große Rolle unsere seelische Verfassung bei der Empfindung von Schmerzen spielt. Sind wir gut drauf, sagen wir:“Aua“, kleben ein Pflaster drauf und gut ist. Stehen wir unter Stress, sind traurig oder ähnliches, kommen uns bei der selben Art von Schnitt die Tränen und es tut sehr, sehr weh. Neben der seelischen Komponente spielen auch biologische Faktoren eine große Rolle. Deshalb ist die Bewertung von Schmerzen sehr individuell. 
Chronische Schmerzen entstehen, wenn der Schmerz seine eigentliche Funktion als Warnsignal verliert und sich verselbstständigt. Es besteht wohl kaum ein Zweifel, dass chronische Schmerzen das seelische Befinden sowie das komplette Leben beeinträchtigen. 

Hypnose und Schmerz
 Bis zur Einführung von Äther (1846) und Chloroform (1847) war die Hypnose eines der wenigen wirksamen „Schmerzmittel“ (Anästhetika). Die Linderung von Schmerzen und die Schmerzkontrolle waren schon immer mit die wichtigsten Anwendungsgebiete der Hypnose. Die Behandlung der Migräne mit Hypnose wurde erstmalig 1893 beschrieben. Heute ist die Hypnose bei der Behandlung von Schmerzen bereits gut etabliert. Hypnose wird insbesondere dann empfohlen, wenn sie ihre Schmerzmittel reduzieren möchten, wenn die üblichen Schmerzmittel nicht wirken, oder aus medizinischen Gründen nicht angewandt werden können. Hypnose kann sowohl bei akuten (z.B. Zahnschmerzen) als auch bei chronischen Schmerzen (z.B. Kopf- und Rückenschmerzen) eingesetzt werden. Die Wirksamkeit von Hypnose in der Behandlung von Schmerzen ist inzwischen wissenschaftlich gut belegt. Besonders gut bewährt hat sich Hypnose auch bei Rheumatischen Erkrankungen, Rückenschmerzen, Fibromyalgie, Endometriose, Kopfschmerzen, Phantomschmerzen, psychosomatischen Schmerzen sowie zur Löschung des Schmerzgedächtniss. Bei Migräne kann Hypnose präventiv eingesetzt werden. 

Wie wirkt die Hypnose bei Schmerz?
Der Schmerzpatient entwickelt innere Bilder und leitet darüber Veränderungsprozesse ein. Dies können Vorstellungsbilder zum Schmerz sein, die dann verändert werden, z.B. bei Migräne der Schmerz als ein brodelnder Vulkan, der zunehmend erkaltet. Oder der Patient entwickelt vom Schmerz ablenkende Bilder, beispielsweise einen inneren Ort des Wohlbefindens. Dadurch kommt es zur Schmerzlinderung und in einigen Fällen auch zu einer vorübergehenden Schmerzfreiheit.
Durch Hypnose verändert sich zudem die Schmerzverarbeitung, wie Messungen am Gehirn zeigen konnten. Das Leiden unter dem Schmerz wird nachweislich geringer, indem es dem Betroffenen gelingt, eine größere Distanz zum Schmerz aufzubauen und den Schmerz eher wie ein Beobachter von außen wahrzunehmen. ( Quelle : Deutsche Schmerzgesellschaft)

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